Drogenmündigkeit
ist ein von Professorin Gundula Barsch entwickeltes Konzept für den erfolgreichen Umgang mit psychoaktiven Substanzen – also Drogen. Drogenmündigkeit meint deine Fähigkeit dich unter verschiedenen Umständen zurecht zu finden und dabei einen passenden Umgang mit Drogen zu finden. Dafür ist eine Vielzahl von Fähigkeiten, Wissen und Einstellungen nötig, die du als Konsument*in mit der Zeit erwirbst und von anderen lernst.
Drogenmündigkeit kann die Entscheidung beinhalten eine Droge nicht zu gebrauchen, meint aber auch den lustbetonten, spirituellen oder medizinischen Gebrauch einer oder mehrerer Substanzen. Da Drogen in unserer Gesellschaft konsumiert werden und sich das auch nicht verhindern lässt, müssen wir lernen damit umzugehen.
Der Skandal, der keiner ist, und das wahre Drogenverbrechen
Wir alle handeln bereits häufig drogenmündig ohne uns dessen bewusst zu sein. So halten sich die Meisten zum Beispiel an die gesellschaftlich verordnete Regel “kein Alkohol vor 12”, andere trinken zum Beispiel keinen Kaffee nach 6, weil es sie am Einschlafen hindert. Mündig ist aber nicht nur die Einschränkung des Drogenkonsums, sondern auch der bewusste Gebrauch: So kann, zum Beispiel, der gemeinsame Genuß einer Flasche Wein schöne Momente mit einem Partner oder einer Partnerin zu erinnerungswürdigen machen.
Das Ausüben von Drogenmündigkeit bei gesellschaftlich nicht akzeptierten (und genau deshalb meist illegalen) Drogen zu fordern ist für viele ein Skandal. So oft wird doch gepredigt, dass “Rauschgiftmissbrauch” immer in die “Sucht” führe und daher Abstinenz, das heißt Nicht-Gebrauch, der einzig vernünftige Umgang mit diesen Substanzen sei.
Schaut man sich aber die Realität an, so kennen wir alle Menschen in unserem eigenen Umkreis, die zumindest ab und zu kiffen und damit keine Probleme zu haben scheinen. Auch die Forschung liefert uns ein anderes Bild: Eine berühmte und politisch-ungewollte Studie von Professor David Nutt und anderen ergab, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen der Legalität einer Droge und dessen Gefahr für den Einzelnen und die Gesellschaft. Demnach gehört Alkohol mit Heroin und Methamphetamin zu den insgesamt gefährlichsten Drogen, Cannabis und Tabak bewegen sich im oberen Mittelfeld und ganz unten finden sich die angeblich “harten Drogen” LSD und Ecstasy (was nicht bedeutet, dass deren Gebrauch ohne Risiko ist). Tatsächlich findet sich drogenmündiges Verhalten bei Konsumenten*Konsumentinnen jeder beliebigen Droge, auch wenn dies bei einigen und für einige sicherlich einfacher ist.
Der wahre Skandal ist also nicht die Forderung eines richtigen Umgangs mit Drogen, sondern dass die Politik die Bevölkerung gezielt anlügt, aufgrund kultureller Unterschiede in der Wahl des Rauschmittels Menschen strafrechtlich verfolgt und somit durch Entmündigung die Verbreitung drogenmündigen Verhaltens verhindert. Dieser Weg führt zwangsläufig zu dem, von dem wir heute zu viel sehen: Weit-verbreiteter, teils gefährlicher Gebrauch teils unsauberer Substanzen im Verborgenen und ohne Konsumbewusstsein, sowie das Erstarken gieriger, krimineller Organisationen, die diese Drogen zur Verfügung stellen.
Drogenmündigkeit ist Teil der Lösung
Die Alternative, die wir aufzeigen heißt: Ein legaler, regulierter Markt für alle Drogen und die Förderung von Drogenmündigkeit, statt sogenannter Prävention. Dies schließt auch einen anderen Umgang mit bereits legalen Drogen, wie Alkohol, Koffein und Tabak ein. Wie alle Drogenverbote in der Menschheitsgeschichte werden auch die derzeitigen ihr Ende finden, doch wir können mit unserem politischen Kampf das durch die verfehlte Politik verursachte Leid verkürzen und verringern. Schau doch mal bei den Links vorbei, wenn du dich unserer Sache anschließen möchtest.
Diese Webseite soll uns allen bewusst machen, dass es einen besseren Weg gibt mit der Drogenproblematik umzugehen als den Entzug von Grundrechten. Außerdem soll sie dir dabei helfen deine eigene Drogenmündigkeit und die deiner Mitmenschen zu fördern. Wenn du dich entscheidest eine Droge deiner Wahl – ob legal oder illegalisiert – zu konsumieren, soll die Seite dich dabei unterstützen aus dem Gebrauch größtmöglichen Nutzen für dich zu ziehen und eventuellen Schaden zu verhindern oder zumindest zu vermindern.
Durch einen Klick auf einen der unteren Buttons kommst du zu den einzelnen Facetten der Drogenmündigkeit. Manchmal sind diese schwer voneinander zu trennen, aber die Grundideen sollten klar erkennbar sein. Wie du drogenmündiges Handeln und Denken konkret für dich umsetzt und umsetzen kannst, hängt natürlich von dir und deiner Umgebung ab. Ich kann dir hier jedoch einige Überlegungen und Fragen anbieten, die dich dabei unterstützen können. Übrigens geht es bei Drogenmündigkeit nicht darum irgendwelche Regeln einzuhalten, sondern darum, dass es dir mit deinem Konsum oder Nicht-Konsum gut geht und du dabei möglichst wenig Schaden anrichtest.